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1. Theil 4 - S. 481

1880 - Stuttgart : Heitz
I Zeittafel. Älte Geschichte. Erste Periode. Menes gründet, das Reich von Memphis (um 3000). — Erbauung der drei großen Pyramiden. — Das Labyrinth. — Die Hyksos. Die Inder am Indus und Ganges. Babylon am Euphrat, Tempel des Bel. — Ninive am Tigris, Ninus und Semiramis. Abraham, der Stammvater der Israeliten. 1350 Ramses Ii. (Sesostris) in Aegypten. Moses, Gesetzgeber der Israeliten. 1200 Blüthe des phönicischen Handels, Sidon und Tyrus. 1184 Troja's Zerstörung. 1070 Saul, erster König von Israel. 1050 David. 1000 Salomo. 980 Theilung des Reiches: Juda und Israel. 880 Lykurg, Gesetzgeber in Sparta. — Die Phönicier gründen Karthago. 754 (753) Erbauung Roms. . 720 Zerstörung des Reiches Israel durch Salmanassar, K. von Assyrien. 650 Psammetich, König von Aegypten. 594 Solon, Gesetzgeber in Athen. 586 Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar, K. v. Babylon. Zweite Periode. 560—529 Cyrus stiftet das große persische Reich. — Krösus, K. von Lydien. — Eroberung Babylons. 525 Kambyses von Persien und Psammenit von Aegypten. 510 Vertreibung des letzten römischen Königs. Lucretia. 507 Porsenna, Horatius Cocles, Mucius Scävola und Elölia. 500 Darms Hystaspis, König von Persien (521 — 485). 490 Miltiades besiegt die Perser bei Marathon. — Menenius Agrippa. Coriolan. 480 Themistokles besiegt die Perser bei Salamis. 479 Schlachten bei Platäa und Mykale. 450 Appius Claudius und Virginia. Weltgeschichte für Töchter. Iv. 16. Aufl. - 31

2. Theil 1 - S. 23

1880 - Stuttgart : Heitz
Aegypter. Israeliten. 23 Nach Psammetich regierte sein Sohn Nechao, welcher das Reich Israel unterwarf, besonders aber deshalb merkwürdig ist, weil er den Versuch machte, das mittelländische und das rothe Meer durch einen Kanal zu verbinden und weil er, um neue Handelsverbindungen anzuknüpfen, Afrika durch ph o enteis che Seeleute umschiffen ließ. Sein Enkel Hophra (Apries) wurde durch eine Empörung vom Throne gestoßen und der Feldherr Amasis wurde König. Dessen Sohn und Nachfolger Psammenit war der letzte der Pharaonen; er verlor in der Schlacht bei Pelusium 525 Sieg und Reich an den Perserkönig Kambyses. So mußten, obgleich unter mannigfachen Empörungen, die Aegypter das persische Joch tragen, bis Alexander der Große sie seinem großen Reiche einverleibte. 4. Israeliten. Wenn man von Aegypten über die Landenge von Suez ging, gelangte man ins Land der Israeliten, Kanaan, das gelobte Land, später Palästina genannt. In diesem Ländchen befindet sich das todte Meer, in welches der Jordan fällt. Noch zu Abrahams Zeiten war da, wo jetzt der See ist, ein fruchtbares Thal mit mehreren Städten und grünen Triften. Da aber die Einwohner von Sodom und Gomorra ruchlos waren, so ließ Gott, nach der biblischen Erzählung, die Städte und das ganze Thal untergehen. Und noch heut liegt es wie ein sichtbarer Fluch des Himmels auf dieser Gegend. Elf Meilen lang zieht sich dieser in seiner Art einzige See hin. Andere Seen stellen das Bild der Lebendigkeit dar, erheitern die Gegend, erleichtern den Verkehr der Menschen, wimmeln von Fischen und andern Wasserthieren und geben den umwachsenden Bäumen und Gräsern ein frischeres Grün. Hier von Allem das Gegentheil. Kein Fisch, kein Schalthier, kein Seegewächs gedeiht in seinen Gewässern. Die ringsum sich .erhebenden hohen Berge stellen ein grausenerregendes Bild des Todes der Natur dar. Auf ihnen wächst kein Baum, kein Gras, keine Pflanze. Eine schauerliche Wildniß! Tiefe, senkrechte Abgründe zerreißen die braunen Sandsteinberge. Nur einzelne Stellen sind des Anbaues fähig und von wenigen armen Arabern bewohnt; selten nur wird die übrige Einöde des Ufers von einem wißbegierigen Reisenden betreten. Das Wasser des Sees ist salzhaltig, und nicht selten sieht man, vorzüglich des Morgens, eine dichte

3. Theil 1 - S. 27

1880 - Stuttgart : Heitz
Phönicier. Babylonier. Assyrer. Meder. 27 so mochten wohl die Damen der alten Welt sich nicht für recht geputzt halten, wenn sie nicht ein sidonisches Gewand trugen, oder ihr Hals nicht mit einer Kette von Gold, Elfenbein oder Bernstein, in Tyrus angefertigt, geschmückt war. Den Phöniciern wird endlich die Erfindung des Alphabets zugeschrieben. Wenn auch vor ihnen schon Versuche gemacht worden waren, Gedanken und Vorstellungen bildlich auszuzeichnen (Hieroglyphen), oder wohl gar schon Silben schriftlich auszudrücken, so sind doch die Phönicier es gewesen, welche die Laute einzeln bezeichnet und die Buchstabenschrift erfunden haben. Dann haben sie dieselbe bei ihren vielfältigen Handelsverbindungen auch zu andern Völkern verbreitet und ihnen damit ein sehr wichtiges Element der geistigen Cultur zugeführt. 6. Babylonier. Ayssrer. Meder. Von Phönicien östlich gelangt man an zwei große Ströme, die auf den Abhängen der armenischen Alpen entspringen und endlich miteinander in den persischen Meerbusen fallen, Euphrat und Tigris. An diesen Flüssen lagen im grauen Alterthume zwei mächtige Reiche, Babylonien (zwischen beiden Strömen) und Assyrien (auf der linken oder östlichen Seite des Tigris), von denen bald das eine, bald das andere als das älteste genannt wird. Ihre Gründung läuft in die älteste Zeit hinauf und ist in Fabeln gehüllt; wahrscheinlich war hier der (Schauplatz, wo Nimrod seine Herrschaft stiftete. Beide Völker waren eroberungssüchtig und führten häufige Kriege untereinander und mit den benachbarten Reichen. Zu der Zeit, wo Abraham lebte, vielleicht noch früher — man glaubt 2200 Kahre vor Christus, lebte in Assyrien ein wilder Eroberer, Ninos, der große Züge, wie später Sesostris in Aegypten, unternahm und Babylonien und Medien eroberte. Er erbaute Ninive, eine ungeheure Stadt. Sie hatte an 12 deutsche Meilen im Umfange; die Mauern waren 100 Fuß hoch und so breit, daß oben drei Wagen nebeneinander fahren konnten. Auf ihnen standen 1500 Thürme, jeder 200 Fuß hoch. Wir würden die Beschreibung von der Größe der Stadt für Fabelei halten, hätten wir nicht in Indien und Aegypten noch Ruinen übrig, die uns die Möglichkeit solcher Riesenstädte und den Geschmack des Alterthums daran beweisen. Und doch waren von Ninive nur formlose, düstere Erd-

4. Theil 1 - S. 29

1880 - Stuttgart : Heitz
Semiramis. Babylon. 29 die über 900 Meter lang war (mehr als doppelt so lang wie die dresdener Brücke). In der Mitte des einen Stadttheils stand ein königlicher Palast, und in der Mitte des andern der Tempel des Gottes Belos (Bel zu Babel); um unbemerkt von dem einen in den andern zu kommen, ließ sie einen unterirdischen Gang unter dem Flusse anlegen. Aus dem Belostempel erhob sich der hohe Belosthurm, ein Gebäude ganz eigener Art. Von einem Flächenraume, der 300 Schritte lang und eben so breit war, stieg ein ungeheurer Thurm hoch empor. Auf diesem stand ein 2ter, weniger lang und breit; auf diesem ein 3ter, 4ter, 5ter, 6ter, 7ter und 8ter. Eine Treppe führte von außen hinauf. Der oberste Thurm war der eigentliche Tempel; es befand sich darin das prächtige Lagerpolster des Gottes, davor ein goldener Tisch. Auch schreibt man ihr den Bau der sogenannten schwebenden Gärten zu. Das waren große und dicke Mauern von verschiedener Höhe, durch große darauf gelegte Quadern verbunden, auf denen eine Decke ruhte, welche die eigentlichen Gärten trug. Denn hier war so viel Erde aufgehäuft, daß die größten Bäume Wurzel faßten. Unterhalb, zwischen den Mauern waren Pumpenwerke angebracht, die das nöthige Wasser herausschafften. An ein eigentliches Schweden der Gärten muß also nicht gedacht werden. Aber lustwandelte man oben unter den hohen Bäumen und zwischen den duftenden Blumen, so ahnete man nicht, daß man sich auf dem schräg ablausenden Dache eines ungeheuern Gebäudes befände. — Und von all dieser Herrlichkeit ist nichts mehr übrig, als einige unförmliche Schutthaufen, die man für natürliche Hügel hielt, bis man sie näher untersuchte und durch Ausgrabungen eine Menge Backsteine mit eingedrückten Buchstaben oder Zeichen und andere Ueberreste der Riesenstadt fand; denn sie wurde eben so wie Ninive theils aus gebrannten, theils aus an der Sonne getrockneten Steinen erbaut, die durch Erdharz und dazwischen gelegtes Rohr aneinander gekittet wurden, wovon man noch jetzt in jenem Trümmerhaufen viele Spuren sieht. In glücklicher Ehe hat die große Semiramis, seit sie durch Ninos der stillen Verborgenheit und ihrem ersten Manne entrissen wurde, nicht wieder gelebt. Wie manchmal mag. die mächtige Frau in ihren schwebenden Gärten oder auf ihren Lustschlössern in den Gebirgen, wo sie Felsen sprengen und behauen ließ und aus wilden Gegenden Paradiese schuf, sich zurückgesehnt haben in den ruhigen häuslichen Kreis, in welchem sie vor ihrer Größe mit

5. Theil 1 - S. 13

1880 - Stuttgart : Heitz
Aegypter. Theben. 13 3. Aegypter. Von dem allen, wunderbaren Indien kommen wir in ein anderes Land der Wunder — Aegypten. Dieses Land ist ein langes, schmales Thal, durchflossen vom Nil, der aus zwei Quellflüssen entsteht, von denen der eine, Bahr el Abiad, dem Uke-rewe-See entströmt; der andere, Bahr el Asrek, im südlichen Abessynien entspringt. Bekannt ist, wie dieser nützliche Strom alljährlich seine Ufer überschreitet und durch den zurückgelassenen Schlamm das Land düngt, so daß die Anwohner nur zu säen brauchen, um reiche Ernten zu erwarten. Wenn im Frühling der Schnee auf den Gebirgen, die dem Nil sein Wasser geben, zu schmelzen beginnt, so sängt er an allmälig zu steigen. Dies geschieht im April, aber nur unmerklich, und nimmt zu, bis zu Anfange Augusts ein schnelles Steigen bemerkt wird; denn nun weht zugleich der Nordwind und hemmt den schnellen Ablaus des Wassers. Jetzt ist die allgemeine Aufmerksamkeit der Einwohner auf den Nil gerichtet. Jeden Morgen und jeden Abend macht ein Ausrufer in den Städten den Stand des Nils bekannt, und hat er die gewünschte Höhe erreicht, so überlassen sich die Einwohner dem Taumel der Freude. Man umarmt sich, man wünscht sich gegenseitig Glück und stellt Freudenfeste an. Die Schleusen, welche das Austreten noch zurückhalten, werden geöffnet, und das segenbringende Wasser strömt über und bewässert das Land. Weithin bietet dann Aegypten einen großen Wasserspiegel dar, aus welchem die zahlreich an den Ufern liegenden Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Im Alterthume sah man dann die Einwohner sich aus bereitgehaltene Fahrzeuge begeben. Große Processionen wurden angestellt nach den Tempeln der wohlthätigen Gottheiten; der ganze Nil ertönte von dem Klange der Musikchöre, und die mit Laubgewinden geschmückten Schiffe gaben den Anblick schwimmender Gärten. An 700,000 Menschen sollen dann oft fo auf der Wasserwanderung gewesen sein. . Die alten Aegypter werden uns von dem ältesten griechischen Geschichtschreiber, Herodot, der 450 Jahre vor Christus lebte und selbst das Land bereiste, als ein dunkelbraunes, mageres, schweigsames und ernsthaftes Volk geschildert. Ihre Vorfahren sind wahrscheinlich von Asien her über die Landenge eingewandert, haben sich in Unter- und Mittel-Aegypten niedergelassen und weiter

6. Theil 1 - S. 107

1880 - Stuttgart : Heitz
Krösus und Solon. 107 hinzufügen können, daß es schändlich sei, eines Unglücklichen zu spotten. Cyrus war nun Herr von Medien und zugleich von Persis. Nach diesem kleinen Ländchen nannte er nachher das ganze große Reich, welches er sich unterwarf, Persien. Er heißt also mit Recht der Stifter des persischen Reichs, welches über 200 Jahre sich erhalten hat. Er regierte von 560—529 v. Chr. In einer Folge glücklicher Kriege bezwang er alle benachbarten Völker und Länder: Assyrien, Babylonien, Kleinasien und andere, streifte bis an Aegyptens Grenze und drang bis an den Archipel vor. Ehe er das aber konnte, mußte er erst den König Krösus (Kroisos) von Lydien in Kleinasien bezwingen. Dieses Reich stand damals in der Blüthe seiner Macht; unermeßliche Schätze waren in der Königsburg zu Sardes aufgehäuft; Krösus konnte sich für den reichsten Mann seiner Zeit halten. Als er von Cyrus und seinen Fortschritten hörte, gedachte er, ihm Einhalt thun zu können. Bevor er aber den Krieg anfing, fragte er das delphische Orakel um Rath, ob er glücklich sein würde? Um den Apollo recht zu gewinnen, schickte er ihm übermäßige Geschenke, die uns einen Begriff von seinem ungeheuern Reichthums geben. Es waren 117 Goldplatten, so groß und dick wie Ziegelsteine, von denen jede über 2000 Thlr. werth war, ein goldener Löwe, ein großes goldenes und ein silbernes Trinkgeschirr, vier silberne Fässer, ein goldenes und silbernes Gießbecken, zwei goldene Schüsseln, eine goldene Bildsäule und das Halsband und der Gürtel seiner Frau. Außerdem opferte er ihm zu Hause auf einmal 3000 Stiere. Das Orakel antwortete ihm: „Wenn du die Perser angreifst, so wirst du ein großes Reich zu Grunde richten." Eine meisterhaft zweideutige Antwort; denn wer sagte ihm, ob das große Reich Persien oder Lydien sei? Aber Krösus merkte das nicht, sondern freute sich sehr, daß er Persien bezwingen werde. Er beschenkte in seiner Freude alle delphische Priester und fragte bei der Gelegenheit die Pythia: ob er sich lange in seiner Herrschaft behaupten würde? Auch hieraus antwortete sie ihm sehr zweideutig: „So lange, bis ein Maulthier einmal die Meder beherrscht." — „Nun," sprach er, „dann bin ich sicher; ein Maulthier wird doch nicht König von Medien werden?" — Aber das Orakel meinte den Cyrus, welcher der Sohn einer Mederin und eines Persers war, also mit einem Maulthiere verglichen werden konnte. Geschwind rüstete nun Krösus sein Heer und zog bis ins Land der Perser, Alles verwüstend.

7. Theil 1 - S. 108

1880 - Stuttgart : Heitz
108 Alte Geschichte. 2. Periode. Perser. Endlich kam Cyrus und — siegte. „Schlimm," dachte Krösus; „aber das zweite Mal soll es schon besser gehen. Jetzt willst du nach Sardes — so hieß seine Hauptstadt — zurückgehen und nächstes Frühjahr mit stärkerer Mannschaft wiederkommen." — Gesagt, gethan! Zugleich schickte er an alle seine Bundesgenossen und ließ ihnen sagen, in einem halben Jahre möchten sie doch kommen und ihm beistehen. Aber so lange wartete der umsichtige Cyrus nicht; der machte sich rasch auf und folgte dem Krösus nach. Plötzlich erschien er vor Sardes, schlug den Krösus noch einmal und bemächtigte sich der Stadt. Krösus wurde gefangen. Was nützte ihm nun sein ganzer Reichthum, was die theuer erkauften Orakelsprüche ? Obendrein ließ ihn Cyrus im ersten Siegesfeuer in Ketten auf einen hohen Scheiterhaufen setzen und befahl, ihn zu verbrennen. Eben wollte man schon den Holzstoß anzünden, da stieß Krösus tiefe Seufzer aus: „O Solou, Solon, Solon!" rief er mit lauter Stimme. Cyrus hörte das und ließ ihn fragen, wen er da anrufe? Lange konnte man aus ihm nichts herausbringen; endlich sagte er: „er rufe einen Mann, den alle Könige hören möchten." Darauf erzählte er folgende Geschichte. Mehrere Jahre vorher war der berühmte athenische Gesetzgeber Solon auf seinen Reisen unter anderen auch nach Sardes gekommen und hatte den Krösus besucht, der ihn sehr freundlich aufnahm und einige Tage darauf durch seine Diener in seine Schatzkammer führen ließ, wo ihm alle aufgehäuften Reichthümer gezeigt wurden. Dann fragte ihn Krösus: „Mein lieber Solon, du bist ein weiser und ein vielgereister Mann; sage mir doch, ist dir wohl auf deinen Reisen irgend ein Mensch vorgekommen, der viel glücklicher war als alle Andere?" — Er hoffte, Solon würde ihn nennen; aber dieser besann sich schnell und antwortete: „O ja, König! der Grieche Tellos!" — „Tellos?" sagte Krösus, „Tellos? Von dem habe ich nie gehört; wer war denn der?" — „£)," erwiderte Solon, „das war ein sehr glücklicher Mann; ihm wurden mehrere wohlgebildete, brave Söhne geboren, die gut einschlugen, und er erlebte noch, daß sie wieder Kinder bekamen, die alle am Leben blieben. Ihm selbst ging nichts ab, und endlich fand er einen ehrenvollen Tod. Er zog nämlich mit den Athenern zu Felde und starb, nachdem er die Feinde in die Flucht geschlagen hatte. Die Athener begruben ihn aus öffentliche Kosten und ehrten fein Andenken." — Krösus schüttelte den Kops; er hoffte doch wenigstens die zweite Stelle einzunehmen und fragte, wen er denn

8. Theil 1 - S. 110

1880 - Stuttgart : Heitz
110 Alte Geschichte. 2. Periode. Perser. Erzählung des Krösus nachdenklich; er bedachte, daß ja sein Ende auch noch nicht da sei und daß es sich also mit ihm auch noch sehr ändern könnte. Dieser Gedanke machte ihn milder gegen seinen Feind; er schenkte ihm nicht nur das Leben, sondern behielt ihn auch fortan als Freund bei sich. Daß Cyrus die Juden aus der sogenannten babylonischen Gefangenschaft in ihr Land entließ, ist anderweitig bekannt. Ueber das Ende des großen Völkerbezwingers lauten die Nachrichten verschieden. Wahrscheinlich ist er in einem Kriege ums Leben gekommen, den seine unersättliche Eroberungssucht gegen die Völker der tartarischeu Steppe angefangen hatte. Die Königin der Massa-geten, Tomyris, vernichtete das Perserheer in der entscheidenden Schlacht; Cyrus fiel. Die Siegerin ließ einen Schlauch mit Blut füllen und tauchte sein Haupt hinein. „Sättige dich," sprach sie, „an dem Blute, nach dem du so lange gedürstet hast!" — Cyrus hinterließ einen Sohn, den Kambyses, einen Mann von wilder, grausamer Gemüthsart und unersättlicher Herrschsucht (529—523). Er glaubte von dem Könige von Aegypten, Amasis, beleidigt zu sein und zog mit einem Heere nach Aegyptens) Aber ehe er noch hinkam, starb Amasis, und dessen Sohn, Psammenit, mußte für den Vater leiden. Denn Kambyses überwand ihn m eurer Schlacht und nahnt endlich auch die Hauptstadt von Aegypten, *) Das ist derselbe Amasis, dessen Bundniß mit Polykrates bekannt ist. Dieser Polykrates war der Herr der Insel Samos im ägäischen Meere, und Alles, was er unternahm, glückte ihm; er hatte eine Menge Schiffe, die ihm Inseln und Städte eroberten, er schlug alle seine Feinde, kurz, - nichts mißlang chm. Da das sein Bundesgenosse Amasis von Aegypten hörte, schrieb er ihm einen Brief: „Ge'rn hört man, daß es einem Freunde wohlgeht; aber mich ängstigt dein großes Glück; daher wünschte ich, daß du in manchen Dingen auch einmal unglücklich wärest. Denn ich habe noch von Keinem, der in allen Unternehmungen glücklich war, gehört, mit dem es nicht ein schreckliches Ende genommen hätte. Folge daher meinem Rathe und wirf Das, was dir das Liebste ist, von dir, damit du die neidischen Götter versöhnest."'— Polykrates folgte dem Rathe. Nichts war ihm lieber als ein Ring, ein schöner Smaragd in Gold gefaßt. Mit chm fuhr er weit ins Meer hinein und warf ihn ins Wasser; dann kehrte er tiefbetrübt nach Hause zurück. Sechs Tage darauf fing ein Fischer einen ausnehmend schönen Fisch, den er dem Könige zum Geschenk brachte, und als man das Thier aufschnitt, lag der Ring in seinem Magen. Polykrates meldete das Alles dem Amasis. Dieser aber schickte einen Herold nach Samos und ließ seinem Freun e das Bündniß aufkündigen. „Unmöglich," schrieb er ihm, „kann es Mit btt ein* mal ein gutes Ende nehmen; lebe wohl!" Wirklich wurde auch Polykrates bald darauf ermordet.

9. Theil 1 - S. 21

1880 - Stuttgart : Heitz
Aegypter. Menes. Memphis. 21 legte den Steinriesen nieder, wälzte ihn auf ungeheure Flöße und fuhr ihn so in den Nil. Dann aber war noch übrig, ihn wieder auszuschiffen und an einer bestimmten Stelle aufzurichten, entweder an den Ufern des Nils oder gewöhnlicher vor großen Prachtgebäuden. Da stehen sie zum Theil noch. Einige sind von römischen Kaisern nach Rom geschafft worden; auch keine kleine Arbeit. Da dienten sie zu Sonnenzeigern. Zu der Zeit der Völkerwanderung umgestürzt und verschüttet, sind mehrere derselben später von den Päpsten wieder aufgerichtet worden. Noch im Jahre 1833 ist ein großer Obelisk (der von Luxor genannt) nach Paris gebracht und dort auf dem Platze Ludwigs Xv. aufgestellt worden. Von der Geschichte Aegyptens nur Einiges. Die älteste Geschichte ist, wie bei allen Völkern, in Fabeln gehüllt, und wo sie aufhört, sichtliche Fabel zu sein, bleibt sie doch noch eine geraume Zeit ungewiß. In neuerer Zeit hat die Entzifferung der Hieroglyphen über manches bisher Unbekannte Aufschluß gegeben. Von 26 Dynastien der Pharaonen oder Königsgeschlechtern wird bis zur Eroberung Aegyptens durch die Perser erzählt. Das älteste Reich hatte sich in der Gegend gebildet, wo durch die Theilungen des Stromes das Delta beginnt. Menes wird als der Begründer und als Erbauer der Hauptstadt Memphis genannt. Aus der 4. Dynastie waren die Könige Cheops, Ehesten und Mykerinos, die Erbauer der drei großen Pyramiden. In den hierauf folgenden Zeiten mag Theben, die Königsstadt in Ober-Aegypten gegründet worden sein. Amenemha Iii., welcher den Mörissee ausgraben und das Labyrinth erbauen ließ, gehörte schon in die 12. Dynastie. Nicht lange nach seinem Tode brachen nomadische Völker von Nordosten her über die Landenge in Aegypten ein, unterjochten das Land, nahmen aber ägyptische Sitten und Einrichtungen an und gründeten die Herrschaft der Hyksos oder Hirtenkönige. Ein solcher König war es, unter dem Joseph nach Aegypten kam. Ein Ueberrest einheimischer Herrschaft hatte sich in Ober-Aegypten erhalten, und von Theben ging auch endlich nach 500 Jahren die Vertreibung der Hyksos aus. Dann folgte die Zeit des neuen Reiches, dessen Könige ihre Hauptstadt Theben durch die Erbauung großartiger Paläste und Tempel mit unvergleichlicher Pracht und Herrlichkeit schmückten. Einer dieser Könige war der berühmte Eroberer Ramses Ii. (Sesostris). Er eroberte Aethiopien und Arabien, durchzog Indien bis jenseit des Ganges, befuhr das mittelländische Meer, und unterwarf

10. Theil 1 - S. 22

1880 - Stuttgart : Heitz
22 Alte Geschichte. 1. Periode. Aegypter. Ramses Ii. Psammetich'. sich selbst Klein-Asien und das Land nördlich von Griechenland. Solche Eroberer zählt jede alte Geschichte auf. Ob er allein das Alles verrichtet habe, ist nicht gewiß; wahrscheinlich hat man Einem zugeschrieben, was Viele gethan. Auch soll er die Aegypter in sieben Kasten, d. i. abgesonderte Stände, eingetheilt haben: 1. Priester, 2. Krieger, 3. Künstler, 4. Schiffer, 5. Dolmetscher, 6. Rinderhirten, 7. Schweinehirten. Keiner durfte aus dem Stande heraustreten, in dem er geboren war. Das mußte freilich das' schnelle Fortschreiten der Cultur aufhalten. Doch ist diese Einrichtung sicherlich vor Sesostris schon dagewesen. Nach einer langen Reihe von Königen lebte 650 Jahre vor Christus ein König Psammetich. Er gehörte anfangs zu einer Verbindung von 12 Herrschern (Dodekarchie), welche eine vereinigte Herrschaft gestiftet hatten. Zu ihrer Zeit ist der alte Reichspalast, das Labyrinth, welches unter der Herrschaft der Hyksos zerstört worden war, in größerem Umfange wieder hergestellt worden. Herodot hat es gesehen und beschrieben. Er versichert, es sei von so unvergleichlicher Pracht, daß man in Versuchung wäre, zu zweifeln, ob Menschen so etwas hätten hervorbringen können. Einst waren die Zwölfherrscher in Memphis in einem Tempel versammelt, ein feierliches Trankopfer zu bringen. Der Priester reichte die goldenen Schalen herum, aber aus Versehen waren nur 11' mitgebracht. Psammetich, der zuletzt stand, ging leer aus. Schnell sich besinnend hielt er seinen ehernen Helm hin, und verrichtete das Trankopfer. ,Da erinnerten sich die andern Herrscher eines Orakelspruchs, daß der, welcher aus einer ehernen Schale opferte, die Alleinherrschaft erobern würde. „Das sollst du nicht!" riefen sie einmüthig und wiesen dem Psammetich den schlechtesten Landstrich an (dafür hielten sie ihn wenigstens), das Delta, das Land zwischen den Mündungen des Nils. Aber der kluge Psammetich wußte das sonst so morastige Land trefflich zu benutzen. Er legte Kanäle und Schleusen an, und erhielt einen Orakelspruch: eherne Männer würden aus der See steigen und ihm beiftehen. Bald landeten auch zufällig geharnischte Seeräuber aus Klein-Asien, die er in Dienst nahm, mit ihnen die übrigen 11 Tyrannen vertrieb und sich zum Alleinherrscher von Aegypten machte. Von da an war Sais in Unter-Aegypten die königliche Residenz. Aber ein großer Theil der Kriegerkaste, über 200,000 Mann, wanderten nach Aethiopien aus, weil ihnen die Bevorzugung der Fremden verhaßt war.
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